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Batjka

Steinschneidewerkstatt „Swjatogor“
2011

Diese Skulptur gehört zu den lyrischsten Kompositionen der Werkstatt „Swjatogor“. Sie zeigt einen Kosaken mit seinem treuen Begleiter — einem Rappen, den der finstere Ataman zärtlich am Schweif tätschelt. Es gibt wenige zeitgenössische Glyptiker, die dem Pferd so viel Aufmerksamkeit schenken wie die Meister des Ural, denen es durch ihr großes Wissen und ihre Beobachtungsgabe gelingt, das lebendige Vorbild authentisch wiederzugeben. Von den berühmten russischen Steinschneidekünstlern der vorrevolutionären Epoche haben nur die Meister der Firma Carl Fabergé eine Skulpturengruppe mit zwei Figuren erschaffen, die einen Menschen und ein Pferd darstellt: Die Komposition „Der Eisfuhrmann“ zeigt einen alten Gaul, der mit letzter Kraft einen Schlitten mit Eisblöcken aus Kristall durch den schmutzigen, vielbefahreren Schnee aus Quarz zieht, und einen jungen Fuhrmann, der ihn antreibt.

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Diese Skulptur gehört zu den lyrischsten Kompositionen der Werkstatt „Swjatogor“. Sie zeigt einen Kosaken mit seinem treuen Begleiter — einem Rappen, den der finstere Ataman zärtlich am Schweif tätschelt. Es gibt wenige zeitgenössische Glyptiker, die dem Pferd so viel Aufmerksamkeit schenken wie die Meister des Ural, denen es durch ihr großes Wissen und ihre Beobachtungsgabe gelingt, das lebendige Vorbild authentisch wiederzugeben. Von den berühmten russischen Steinschneidekünstlern der vorrevolutionären Epoche haben nur die Meister der Firma Carl Fabergé eine Skulpturengruppe mit zwei Figuren erschaffen, die einen Menschen und ein Pferd darstellt: Die Komposition „Der Eisfuhrmann“ zeigt einen alten Gaul, der mit letzter Kraft einen Schlitten mit Eisblöcken aus Kristall durch den schmutzigen, vielbefahreren Schnee aus Quarz zieht, und einen jungen Fuhrmann, der ihn antreibt.

Die „Swjatogor“-Meister präsentieren sich als wahre Dichter der naturgegebenen Schönheit, indem sie rassige Pferde im kraftvollen Absprung oder „schnelle Kosakenpferdchen“ erschaffen, die so gern von den russischen Bildhauern des 19. Jahrhunderts Baron Peter Clodt und Jewgeni Lansere gewürdigt wurden. Der Autor des Modells und die ausführenden Steinschneidekünstler haben bei der Gestaltung des stehenden Pferdes mit dem prächtigen, in feiner Juwelierarbeit gestalteten Geschirr aus brüniertem Silber, den Hals mit der üppigen Mähe aus Jaspis elegant gereckt, wahrhaft meisterliche Virtuosität sowie fundierte Kenntnis der Anatomie und Motorik unter Beweis gestellt. Die Silhouette zeichnet sich durch Ausdrucksstärke und Schönheit der geschmeidigen Linienführung aus. Ebenso authentisch konnten die Meister das Äußere des Kosaken-Atamans wiedergeben: Er trägt weite Jaspis-Hosen, ein Hemd aus Chalcedon und einen grünen Caftan mit ab der Schulter eingeschlitzten Ärmeln sowie einen breiten Gürtel aus Tigerauge, in dem Messer und Pistole stecken. Der Ataman steht fest auf seinem Untergrund, den Kopf nachdenklich und zugleich stur zur Seite geneigt, was gleich auf seinen Charakter schließen lässt: stark, gebieterisch und unbezwingbar. Wie auch die anderen Arbeiten der Werkstatt zeichnet sich diese Skulpturengruppe durch Anmut und Präzision der Details aus. Die Steinschneidemeister sind im Stande, den Stein im wahrsten Sinn des Wortes zu durchschauen und darin erstaunliche gestalterische Möglichkeiten zu entdecken. Für die Erschaffung der Feld-Ikone, die sich aus der Chalcedon-Schärpe herausnehmen lässt, haben die Meister einen gebänderten Moosachat ausgewählt, dessen Maserung laut ihren eigenen Worten im Laufe der Arbeit die Gesichtszüge der Heiligen Muttergottes offenbarte. Das so entstandene Kamee-Bildnis wurde in einen Rahmen aus versteinertem Holz eingefasst.

Wilhelm le Vasseur Sieur de Beauplan
Beschreibung der Ukraine, der Krim und deren Einwohner

Der französische Ingenieur und Militärkartograf Guillaume le Vasseur (Wilhelm le Vasseur Sieur) de Beauplan diente zwischen 1630 und 1648 dem Königreich Polen auf dem Territorium der heutigen Ukraine.

<...> Ihre Feldherrn erwählen sie auf folgende Art. Nachdem sich alle alte Obristen und alte Kosacken, welche bey ihnen in Ansehen stehen, versammlet haben, so geben sie ihre Stimme demjenigen, welchen sie dazu am geschicktesten zu seyn glauben und hat er die mehresten Stimmen, so ist er erwählt. Nimmt der Erwählte die Stelle nicht freywillig an und entschuldigt sich entweder mit seiner Unfähigheit oder Unvermögen, daß er nehmlich zu wenig Erfahrung habe oder zu alt sey, so hilft ihm dieser Vorwand nichts; sie antworten ihm nur, daß er dieser Ehre unwürdig sey, und bringen ihn ohne Umschweif als einen Verräther um, da doch sie an ihn durch diese Handlung Verrätherey begehen und bestätigen dadurch das, was ich oben, da ich von ihren Sitten und gewöhnlichen Verräthereyen sprach, gesagt habe. Und auf diese Weise geschieht die Wahl ihres Feldherrn, die sehr oft in den wüsten Gegenden vorgenommen wird. Sie sind ihm sehr gehorsam und nennen ihn in ihrer Sprache Attaman. Er ist sehr unumschränkt und hat die Macht den Verbrechern den Kopf abschlagen und sie spießen zu lassen. Er ist sehr strenge, nimmt aber nichts ohne Zuziehung des Kriegsraths (Rady) vor. Führt er sie zum Kriege, so muß er sich wohl in acht nehmen, daß ihnen kein Unglück wiederfährt, und sich in den Gelegenheiten und schlimmen Vorfällen verschmitzt und tapfer zeigen, denn begeht er irgend einen Fehltritt, so tödten sie ihn als einen Verräther, und erwählen einen andern an seine Stelle. Sie zu führen und ihnen zu befehlen ist ein beschwerliches und unglückliches Amt für denjenigen dem es zu Theil wird, und in den siebzehn Jahren, in welchen ich in diesem Lande gedient habe, haben alle diejenigen, welche dieses Amt bekleidet, ihr Leben unglücklich geendiget.<...>

Batjka

Steinschneidewerkstatt „Swjatogor“

2011

Autor: Iwan Golubew

Meister: Stanislaw Schirjajew, Iwan Golubew, Alexej Sefirow

Schliff: Alexej Atemassow

Juwelier: Alexander Schakirow

Material: Gasgan-Marmor, Jaspis, Chrysopras, Feuerstein, Falkenauge, Achat, Dolerit, Quarzit, Aventurin-Kruste, Nephrit, Dendrolith

Größe: 35 × 26 × 32.7 cm