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Juri Dolgoruki

Künstlerische Werkstatt Alexej Antonow
2014

Der Kiewer Fürst Wladimir Monomach entsandte einst seinen jüngsten Sohn Juri in das Fürstentum Rostow-Susdal, um dort zu regieren — zur damaligen Zeit äußerste Peripherie der Kiewer Rus. Juri Wladimirowitsch nahm seine Sache ernst: Er gründete mehrere Städte, ließ die ersten hölzernen Mauern Moskaus errichten und legte damit den Grundstein für die zukünftige Hauptstadt Russlands. Außerdem baute er mehrere Kirchen und leistete damit einen Beitrag zur Verbreitung der Orthodoxie in dieser Gegend, die bis dahin nur wenig von der Christianisierung berührt worden war.

Juri DolgorukiJuri Dolgoruki

Juri Wladimirowitsch Dolgoruki (1090 – 1157) — Fürst von Rostow und Susdal, Großfürst von Kiew 1149, 1150 und ab 1155

Geschichte

Der Kiewer Fürst Wladimir Monomach entsandte einst seinen jüngsten Sohn Juri in das Fürstentum Rostow-Susdal, um dort zu regieren — zur damaligen Zeit äußerste Peripherie der Kiewer Rus. Juri Wladimirowitsch nahm seine Sache ernst: Er gründete mehrere Städte, ließ die ersten hölzernen Mauern Moskaus errichten und legte damit den Grundstein für die zukünftige Hauptstadt Russlands. Außerdem baute er mehrere Kirchen und leistete damit einen Beitrag zur Verbreitung der Orthodoxie in dieser Gegend, die bis dahin nur wenig von der Christianisierung berührt worden war.

Den Titel Dolgoruki, was soviel wie „der Langarmige“ oder, etwas freier, „der Langfinger“ bedeutet, verliehen ihm nachfolgende Generationen für seine weitreichenden politischen Ambitionen. In den 1130er Jahren trat er in einen politischen Wettkampf um das Großfürstentum Kiew. Einen Verbündeten fand Juri in Swjatoslaw Olgowitsch, dem Fürsten von Nowgorod-Sewerski, auf den er 1147 in dem Grenzstädtchen Moskau traf. Eben in diesem Zusammenhang wird Moskau zum ersten Mal in den Chroniken erwähnt. Juri Dolgoruki eroberte Kiew zwei Mal, konnte sich aber nicht als Herrscher behaupten. Als der Eroberer zum dritten Mal den Kiewer Thron bestieg, konnte er sich nicht mit den Kiewern einigen und wurde höchstwahrscheinlich bei einem Festmahl von den Bojaren vergiftet. Nach dem Tod Juri Dolgorukis plünderten die Kiewer seinen Hof.

Die späteren politischen und wirtschaftlichen Errungenschaften wären nicht möglich gewesen ohne die tatkräftige Festigung der nordwestlichen Rus durch Juri Dolgoruki.

Stein

Das Bildnis des Fürsten, das die Meister erschaffen haben, spiegelt die Selbstsicherheit und das Durchsetzungsvermögen des Helden wieder: Die Figur steht fest auf einem großen Quarz-Felsblock, der sich über dem grünen Gras aus Uwarowit erhebt. Der Effekt wird durch die zurückhaltende und doch feierliche Farbpalette verstärkt, die für die Figuren gewählt wurde. Um den kriegerischen Charakter des Fürsten zu betonen, haben die Meister ihn mit zahlreichen Rüstungselementen umgeben, ihn in Helm und Kettenhemd aus metallisch schimmerndem goldgelbem Pyrit dargestellt. Die Festlichkeit des Gewands wird durch den leuchtendroten Jaspis-Mantel betont. Aus demselben Material sind die Stiefel gefertigt, deren oberer Teil mit einer schmalen inkrustierten Schicht grauen Jaspis geschmückt ist. Der Saum des Kattunhemdes aus rötlich-cremefarbenem Jaspis tönt die leuchtenden Farben des Mantels und der Stiefel ab. Größte Sorgfalt wurde bei der Gestaltung des Schildes aufgewendet: Die Vorderseite ist aus kräftig-rosafarbenem Rhodonit von selten hoher Qualität gearbeitet und mit einem Sonnenbildnis verziert. Die Schnitzerei auf der Kehrseite des Schildes aus Jaspis mit silbernen und vergoldeten Elementen imitiert einen Satz schmaler Holzplatten, die die äußerste Robustheit dieses Ausrüstungsdetails vermitteln.

Hypatiuschronik

<...> Im Sommer des Jahres 1147 zog Juri mit seinen Truppen aus, das Nowgoroder Land zu erobern. Swjatoslaw kämpfte zu jener Zeit in der Smolensker Gegend. Juri schickte einen Gesandten zu Swjatoslaw mit den Worten: „Bruder, komm zu mir, nach Moskau!“ So fuhr Swjatoslaw mit seinem Sohn Oleg, seinem Neffen Wladimir Swjatoslawitsch und einem kleinen Gefolge zu ihm. Oleg fuhr voraus und schenkte Juri einen Pardus (einen Geparden oder einen Leoparden). Dann kam auch sein Vater Swjatoslaw nach, und man begrüßte sich aufs Herzlichste an jenem Freitag, dem Tage der Lobpreisung der Heiligen Muttergottes, und kam in heitere Stimmung. Am Morgen befahl Juri, ein Festmahl aufzudecken, bewirtete seine Gäste und beschenkte Swjatoslaw reich und von Herzen. Dann beschenkte er auch seinen Sohn Oleg, seinen Neffen Wladimir Swjatoslawitsch und das ganze Gefolge Swjatoslaws, alle der Reihe nach. Und dann ließ er sie wieder ziehen <...>

Juri Dolgoruki

Künstlerische Werkstatt Alexej Antonow

2014

Autor: Wladislaw Oshegow

Meister: Alexander Abdulin

Material: Pyrit, Jaspis, Quarzit, Uwarowit, Rhodonit, Dolerit, Gold, Silber

Größe: 31 × 17 × 15 cm