Im 16. Jahrhundert wurden Strelizen („Schützen“) — mit Feuerwaffen ausgestattete Krieger — zum Feldpostendienst und zur Verteidigung der südlichen Grenzen des Moskauer Reichs einberufen. Die Strelizen waren reguläre Dienstsoldaten und erhielten Lohn in Geld und Naturalien. Unter den Strelizen-Regimentern gab es auch berittene Einheiten, aber die große Mehrheit waren Fußsoldaten. Die Strelizen-Regimenter spielten eine große Rolle in der Geschichte der russischen Kriege zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert. Sie partizipierten an der Eroberung Kasans im Jahr 1552, am Livländischen Krieg 1558 – 1583, an der Angliederung Sibiriens, der Verteidigung der russischen Städte vor den fremdländischen Angreifern während der Smuta (Zeit der Wirren, 1598 – 1613), dem russisch-polnischen Krieg 1654 – 1667, den Feldzügen gegen Tschigirinsk 1687 – 1689 und weiteren Kämpfen. Im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts besaßen die Moskauer Strelizen großen politischen Einfluss.
Im 16. Jahrhundert wurden Strelizen („Schützen“) — mit Feuerwaffen ausgestattete Krieger — zum Feldpostendienst und zur Verteidigung der südlichen Grenzen des Moskauer Reichs einberufen. Die Strelizen waren reguläre Dienstsoldaten und erhielten Lohn in Geld und Naturalien. Unter den Strelizen-Regimentern gab es auch berittene Einheiten, aber die große Mehrheit waren Fußsoldaten. Die Strelizen-Regimenter spielten eine große Rolle in der Geschichte der russischen Kriege zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert. Sie partizipierten an der Eroberung Kasans im Jahr 1552, am Livländischen Krieg 1558 – 1583, an der Angliederung Sibiriens, der Verteidigung der russischen Städte vor den fremdländischen Angreifern während der Smuta (Zeit der Wirren, 1598 – 1613), dem russisch-polnischen Krieg 1654 – 1667, den Feldzügen gegen Tschigirinsk 1687 – 1689 und weiteren Kämpfen. Im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts besaßen die Moskauer Strelizen großen politischen Einfluss.
Infolge eines Strelizenaufstands bestieg 1682 die Zarin Sofia Alexejewna den Thron, 1698 wollten die Strelizen diesen Erfolg wiederholen und riefen erneut zum Aufstand. Doch der Zorn Peter des I. war groß — er führte eine erbarmungslose Razzia durch, ließ über tausend Strelizen hinrichten und beseitigte die Schützenarmee.
Die Skulptur präsentiert ein Sammelbildnis der Strelizen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. In jener Zeit war die Farbzusammenstellung der Uniform (Caftan, Stiefel, Mütze) ein Zeichen der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Unterabteilung. Hier ist der Caftan aus ockerfarbenem Jaspis mit einem flachen, aus Tigerauge geschnitzten Tressenverschluss verziert. Die Wintermontur, bestehend aus einer Mütze aus Schaffell (Achat) und ebensolchem Kragen (Feuerstein, Jaspis), harmoniert gut mit dem Sockel der Figur: Die roten Jaspis-Stiefel versinken im Neuschnee, dessen frische Eisschicht mithilfe der natürlichen Witterungskruste auf dem schneeweißen Cacholong-Block erstaunlich authentisch wiedergegeben ist.
Die Ausrüstungselemente des Strelizen — Muskete (Jaspis), Säbel (Moosachat) und Berdysch (brüniertes Silber) — sind in allen Details ausgeführt. Ein Blickfang ist der über die Schulter gelegte breite Bandelier — ein Gürtel, an dem die Strelizen kleine Holzbüchsen zur Aufbewahrung der Pulvertreibsätze befestigten. Das schillerndste Kostümelement ist die kleine Umhängetasche für Gegenstände des täglichen Gebrauchs — sie trägt eingefräste und aufgesetzte Verzierungen aus orangefarbenem und blaugrünem Jaspis.
Johann Georg Korb war ein österreichischer Diplomat und Autor von Aufzeichnungen über Russland. Bald nach dem Abschluss des Universitätsstudiums war Korb als Sekretär in eine Legation beordert worden, die nach Moskau entsandt wurde. 1698 – 1699 führte Korb ein Tagebuch, in dem er die wichtigsten Ereignisse festhielt und über das Leben am russischen Hof schrieb, vor allem über die Organisation der russischen Armee, die Arbeit der Behörden und anderer staatlicher Institutionen, die Beschaffenheit des Bildungswesens und nicht zuletzt über die Bräuche und Sitten des russischen Volkes.
<...>Michael Gregorowitsch Romodanowsky hatte per Befehl des Zaren das Kommando über einen starken Truppenkorps inne, damit die möglichen Störer des Landfriedens durch tatkräftige Hilfe beschwichtigt und desto wirksamer zur schuldigen Verehrung des rechtmäßig erwählten Königs veranlaßt werden könnten.
Aber wie wunderbar ist der Wechsel des Schicksals und der Verhältnisse selbst. Die Flut des Auslandes, von der er befürchtete, sie würde in wilder Überschwemmung die Ruhe des Nachbarvolkes stören, lenkte er mit grausiger Sturmgewalt auf seine eigene Person. Die vier Strelizenregimenter, die die litauische Grenze bewachten, hatten schändlicherweise die auf Verschiebung der Herrschaft gerichteten Gedanken übernommen. Schon hatten die Regimenter die Orte, in die sie zum Dienst kommandiert waren, verlassen, <...>ihre treuen Offiziere verjagt und die militärischen Stellen unter sich aufgeteilt, und je entschlossener einer zum Verbrechen war, für desto geeigneter galt er zum Befehlen.
Schon stießen sie die ärgsten Drohungen gegen ihre Umgebung aus, falls diese nicht von selbst ihre Partei ergriff oder sich gar ihrer Absicht widersetzte.
<...>Da die Befehle, die der Zar hinterlassen hatte, einer hinreichenden Bestimmtheit entbehrten, zeigten sich alle Bojaren an einer Beschlußfassung interessiert, daß erst dann mit Strenge gegen die Übeltäter vorgegangen werden dürfe, soferne sie sich hartnäckiger Widersetzlichkeit befleißigten, ohne für die begangene Schuld Abbitte zu tun.
Schahin war mit der Übertragung der Gewalt auf seine Person einverstanden, jedoch mit der Auflage, daß der unter allgemeiner Zustimmung angenommene Beschluß auch von allen durch Unterschrift und Besiegelung bestätigt würde. Obwohl diese Forderung vollständig berechtigt war, war doch keiner unter allen, der seine eigenhändige Unterschrift nicht verweigert hätte, ob aus Furcht oder aus Neid, bleibt dahingestellt. Aber die Nähe der Gefahr vertrug keinen Aufschub, und dazu kam die Furcht, was werden solle, falls die meuternden Strelizenabteilungen in Moskau eindrängen. Und die Angst vor einer Verbindung der Volksmenge mit den Rebellen war nicht unbegründet. Es schien ratsamer, ihnen entgegenzurücken als ihren gefährlichen Einbruch abzuwarten.<...>
Strelize
Steinschneidewerkstatt „Swjatogor“
2015
Autor: Pawel Lapysch
Meister: Wiktor Korobejnikow, Stanislaw Schirjajew
Schliff: Alexej Atemassow
Juwelier: Dmitri Babuschkin
Material: Feuerstein, Achat, Jaspis, Tigerauge, Calcit, Marmor, Cacholong, Hämatit, Bronze, versilbert, vergoldet, brüniert
Größe: 34 × 14 × 22 cm