Pereswet war ein Bojare aus Brjansk, berühmt für seine Stärke und seinen Heldenmut als Krieger. Er trat in den Mönchsstand ein und erhielt später die Weihe (Schema) im Dreifaltigkeitskloster durch den Ehrwürdigen Sergius von Radonesch.
Alexander Pereswet (? — 1380) — Held der Schlacht auf dem Kulikowo Pole
Pereswet war ein Bojare aus Brjansk, berühmt für seine Stärke und seinen Heldenmut als Krieger. Er trat in den Mönchsstand ein und erhielt später die Weihe (Schema) im Dreifaltigkeitskloster durch den Ehrwürdigen Sergius von Radonesch. Laut der „Sage von der Großen Schlacht gegen Mamai“ (entstanden Ende des 15. Jahrhunderts) segnete der Ehrwürdige Sergius den Großfürsten von Moskau Dmitri Iwanowitsch Donskoi vor der Schlacht gegen die Tataren und entsandte mit ihm zwei Schimönche — Alexander Pereswet und Rodion (Andrej) Osljabja. Weil das Mönchsgelübde Blutvergießen eigentlich verbietet, bezweifeln einige Forscher den historischen Wahrheitsgehalt dieses Berichts. Diese einzigartige Situation könnte jedoch zustande gekommen sein, weil Sergius von Radonesch und Dmitri Donskoi dem Feldzug gegen Mamai den Charakter eines heiligen Krieges verleihen wollten. In diesem Fall könnte der Ehrwürdige Sergius die möglichen Sünden seiner Schüler auf sich genommen haben.
Der Sage nach sollte vor der Schlacht auf dem Kulikowo Pole („Schnepfenfeld“) gemäß der Tradition ein Zweikampf zwischen zwei Bogatyren (Recken) stattfinden, dessen Ausgang als Vorzeichen für den Ausgang der Schlacht gedeutet wurde. Die Tataren schickten den mächtigen Tschelubej (Temir-Mursa), aus dem russischen Heer trat ihm Pereswet entgegen, mit dem Segen seines Mönchsbruders Osljabja. Die Krieger trafen in einem berittenen Kampf aufeinander — und starben beide. Später, während der Schlacht, fiel auch Rodion Osljabja.
Die Kriegermönche wurden in Moskau beigesetzt, im Simonow-Kloster bei der Mariä-Geburt-Kathedrale. Später wurde das Kloster an einen anderen Ort verlegt, und die Kathedrale wurde zu einer Gemeindekirche.
Das dynamische Bildnis des Kriegermönchs Pereswet, Held der Schlacht auf dem Kulikowo Pole, zeichnet sich durch eine lakonische Farbgestaltung aus. Der Reiter ist hoch zu Ross dargestellt, auf einem detailgetreu geschnitzten, rabenschwarzen Pferd aus Dolerit. Die Homogenität der Fellfarbe wird zusätzlich betont durch Schweif und Mähne aus grauem Chalcedon, dessen Kruste in einzelnen Strähnen bräunlich schimmert. Das lange Hemd aus ockerfarbenem Feuerstein mit dunklen, geraden Längsstreifen verweist auf den unbeugsamen Willen des Helden. Pereswet hat das große Schema empfangen, die höchste Stufe der Entsagung allem Irdischen. Auf seiner Kleidung ist vor dem Hintergrund des helleren Hemdes aus Chalcedon ein Dolerit-Skapulier abgesetzt — ein spezifisches Element der Mönchskleidung in Form eines länglichen, mit einem Kreuz versehenen Tuches. Auf seinem Haupt trägt Pereswet ein weiteres Attribut des Schimönchstums — eine spitz zulaufende Kukulle aus tiefschwarzem Dolerit, deren lange Enden im Wind wehen. Ein Luftstoß bläst den weiten, aus Jaspis geschnittenen Überwurfmantel am Rücken des Helden auf. Das Schillern von blutrot glänzenden stählernen Streifen im Gestein deutet das Nahen einer unausweichlichen Tragödie an.
<...> Der Großfürst [Dmitri] sprach aber: „Lass mir, oh Vater, zwei Krieger aus den Reihen deiner Klosterbrüder — Pereswet Alexander und seinen Bruder Andrej Osljaba, und hilf uns auf diese Weise.“ Der Ehrwürdige [Sergius] hieß daraufhin die beiden, sich rasch für den Weg bereitzumachen, denn sie waren Krieger, die sich bereits in vielen Schlachten bewiesen hatten. Und sie gehorchten dem Ehrwürdigen sogleich ohne Widerrede. Er gab ihnen anstelle von irdischen Waffen eine unvergängliche Waffe mit auf den Weg — das Kreuz des Jesus Christus, gestickt auf die Schima, und trug ihnen auf, anstelle der vergoldeten Helme das Kreuz aufzulegen. Dann übergab er die beiden in die Obhut des Großfürsten mit den Worten: „Hiermit gebe ich dir die Krieger, die du auswähltest.“ Zu ihnen sprach er: „Friede sei mit euch, meine Brüder, möget ihr im Kampf gegen die unreinen Polowezer standhaft sein gleich heroischen Kriegern im Namen des Christus-Glaubens und des gesamten orthodoxen Christentums.“ Und dann segnete er mit dem Zeichen Christi das gesamte großfürstliche Heer, auf dass Friede und Segen mit ihnen sei.
<...> Als die starken Truppen sich immer näherkamen, ritt ein zorniger Petschenege aus dem großen tatarischen Heer aus, vom Aussehen her Goliath ähnelnd — fünf Saschen hoch und drei Saschen breit — und rühmte sich mit seiner Mannhaftigkeit. Da trat der Mönch Alexander Pereswet aus dem Heer Wladimir Wsewolodowitschs hervor und sagte: „Dieser Mann sucht seinesgleichen. Ich will ihm entgegentreten!“ Und auf seinem Kopf trug er anstatt eines Helms die Kopfbedeckung der Mönche, denn seine Waffe war, wie von Igumen Sergius befohlen, die Schima.
Und er sagte: „Väter und Brüder, verzeiht mir, dem Sünder! Andrej Osljaba, oh Bruder, bete für mich zu Gott! Friede und Segen sei mit meinem Sohn Jakow!“ Er stürzte los auf den Petschenegen und fügte hinzu: „Igumen Sergius, steh mir bei durch deine Gebete!“ Der Petschenege ritt ihm entgegen, und die Christen riefen: „Gütiger Gott, hilf Deinem Diener!“ Und sie stießen mit den Lanzen hart aufeinander, sodass die Erde unter ihnen erbebte, und fielen sogleich von ihren Pferden herab und starben beide.
<...> Der Großfürst wandte sich an sein Heer und sprach: „Seht, Brüder, den, der die Schlacht begonnen hat. Das ist Alexander Pereswet, unserer Gehilfe, gesegnet durch Igumen Sergius. Er hat den großen, starken, bösartigen Tataren besiegt, der sonst vielen Menschen den Tod gebracht hätte!“
Pereswet
Steinschneidewerkstatt „Swjatogor“
2015
Autor: Grigori Ponomarjow
Meister: Artemi Lebedew, Roman Bachtin
Juweliere: Wiktor Sobolew, Dmitri Babuschkin
Material: Dolerit, Moosachat, Feuerstein, Jaspis, Karneol, Chalcedon, Hämatit, Gasgan-Marmor, Nephrit, Silber, Messing, vergoldet
Größe: 50 × 33 × 47 cm