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Denis Dawydow und der Bauernpartisan. Schreibtischgarnitur

Steinschneidewerkstatt „Swjatogor“
2012

Dawydow ist hier in der Uniform eines Husarenoffiziers dargestellt — als solcher übernahm er das Kommando über die Partisaneneinheit. Kurze Zeit später jedoch kleidete er sich nur noch in den traditionellen Caftan und ließ sich einen Bart wachsen: Anfangs wurde Dawydows Partisaneneinheit von den Bauern nämlich nicht als solche erkannt, weil sie seine Uniform mit der französischen verwechselten.

Denis Dawydow und der Bauernpartisan. SchreibtischgarniturDenis Dawydow und der Bauernpartisan. SchreibtischgarniturDenis Dawydow und der Bauernpartisan. Schreibtischgarnitur

Geschichte

Dawydow ist hier in der Uniform eines Husarenoffiziers dargestellt — als solcher übernahm er das Kommando über die Partisaneneinheit. Kurze Zeit später jedoch kleidete er sich nur noch in den traditionellen Caftan und ließ sich einen Bart wachsen: Anfangs wurde Dawydows Partisaneneinheit von den Bauern nämlich nicht als solche erkannt, weil sie seine Uniform mit der französischen verwechselten.

Der Bauernwiderstand gegen die Franzosen formierte sich gleich nach dem Einmarsch der Napoleon-Armee in die russischen Gouvernements. Die Menschen nahmen ihr Vieh und Vorräte mit und gingen in die Wälder, griffen von dort aus französische Furageure an. Nach und nach bildeten die Bauern eigene Einheiten, die gegen die Besatzer kämpften. Die Partisanenbewegung, der sich sowohl Offiziere und Soldaten der regulären Armee als auch Bauern-Freischärler anschlossen, wurde zu einer mächtigen Kraft, die nicht unwesentlich zum Sieg Russlands über Napoleon im Vaterländischen Krieg des Jahres 1812 beitrug.

Stein

Die dem Krieg 1812 gewidmete Garnitur ist ein Beispiel für eine moderne Gestaltung eines Schreibtischaccessoires: In den seitlichen Teilen der Konsole verbergen sich zwei kleine Schubfächer für kleineres Bürozubehör, der mittlere Teil, geschmückt mit einer kaiserlichen Robe (Chalcedon, schwarzer Feuerstein) und dem russischen Wappen (versilbertes und brüniertes Messing), fungiert als Papierablage. Die Kombination des grünen Jaspis, aus dem die Basis der Garnitur gefertigt ist, mit dem an Schnee erinnernden Chalcedon zu den Füßen der Figuren verweist auf die harten russischen Winter und die dichten Wälder, die eine positive Rolle bei den Siegen der Partisanen spielten.

Denis Dawydows Uniform ist einen näheren Blick wert: Mosaikdetails aus Tigerauge-Steinen imitieren Goldstickereien auf dem Husarenpelz und der Montur aus leuchtend rotem Jaspis, und als Halstuch dient ein Stück Labradorit mit leuchtend blauer Irisation.

Die zweite Skulptur macht den Betrachter mit der Sammelgestalt des russischen „Mushik“ bekannt — dem einfachen Kleinbauern.

Als Erinnerung an den Hauptgegner des russischen Volkes in jenem Krieg dient ein kleines Stillleben, das sich hinter der Papierablage verbirgt: weiße Handschuhe aus Cacholong, ein Fernsichtrohr (vergoldetes und patiniertes Messing, Bergkristall) und der berühmte Napoleonshut, nachgebildet aus schwarzem Nephrit. Seine Anordnung im Schatten der mit dem russischen Wappen verzierten Platte verweist auf das niederschmetternde Ergebnis dieser militärischen Kampagne des französischen Herrschers.

Fjodor Glinka
Der Partisan Dawydow

Ein Schnauzbart. Französisch scharf sind sein Verstand und seine Feder,

Doch sein Säbel jagt den Franzosen Schrecken ein:

Er beschützt die reifen Felder vor dem Feind,

Und, den Husarenschnäuzer eingedreht,

Verschwindet er mit seinem Trupp im dichten Wald —

Keine Spur zu sehen!.. Mal unsichtbar, mal nah,

Dann wieder aufgetaucht, folgt er

Den lärmenden Franzosenheeren hinterher

Und fängt sie ein mit bloßer Hand wie Fische.

Sein Bett die kahle Erde, der finstre Wald sein Heim!

Mit Horden von Baschkiren und Kosaken,

Mit Männermeuten und berittnen Weibern,

Trotz grobem Bauernmantel frei im Geist,

Ein Wirbelwind, ein Feuer, zum Tross, zu den Kanonen,

Plagt er nachts, ein Poltergeist, des Feindes Lager.

Doch denen, die er liebt, schenkt er gereimte Rosen.

Dawydow! Poet und Partisan zugleich!

Denis Dawydow
Tagebuch über die Aktivitäten der Partisanen

<...> Mir ist aufgefallen, dass einige Partisanen, wenn sie einzelne Truppenverbände anführen, meinen, sie würden nicht einen Teil, sondern eine ganze Armee kommandieren, und halten sich also für Feldherren und nicht für Partisanen. Deshalb herrscht bei ihnen allein der Gedanke vor, den feindlichen Trupp von der Armee abzuschneiden, zu der sie gehört, und Stellungen nach der österreichischen Methode einzunehmen. Man sollte sich aber ein für allemal einprägen, dass die beste Stellung für einen Trupp eben seine beständige Bewegung ist, die für eine Unkenntnis ihres Aufenthaltsortes sorgt, sowie die unermüdliche Vorsicht der Wachposten und Auskundschafter, die sie beschützen; dass es unmöglich ist, einen Trupp von seiner Armee abzuschneiden, und deshalb die einzige wesentliche taktische Pflicht eines Partisanen darin besteht, sich an das russische Sprichwort zu halten: „Töten und Abhauen.“ Mein Feind hatte davon noch nie gehört, und so war es nicht schwer, mit ihm fertigzuwerden. Nachdem wir die Beute auf die bereits erwähnte Weise in die Stadt geschickt hatten, setzten wir unseren Weg zu der Poststraße fort, die wir vor dem Neunundzwanzigsten wenig ertragreich passierten.<...>

Denis Dawydow und der Bauernpartisan. Schreibtischgarnitur

Steinschneidewerkstatt „Swjatogor“

2012

Autor: Grigori Ponomarjow

Meister: Stanislaw Schirjajew, Kiril lMasjagin, Wiktor Korobejnikow, Roman Bachtin

Schliff: Sergej Zygankow, Alexej Atemassow, Roman Bachtin

Juweliere: Dmitri Jewdokimow, Alexander Schakirow, Roman Rogosin

Material: Jaspis, Chalcedon, Nephrit, Chrysopras, Feuerstein, Tigerauge, Achat, Labradorit, Magnesit, Gold, Silber

Größe: 41 × 63 × 35 cm