Am 8. Juli findet im Liechtensteinischen Landesmuseum in Vaduz feierliche Eröffnung der Ausstellung „Sagen und Märchen in Meisterwerken Uraler Steinkünstler“ statt.
Die Exposition vereinigt 19 Werke aus Stein, die den Helden und Fabeln der Märchen, Sagen und literarischen Werke gewidmet sind.
Die Sammlung ist nach Liechtenstein aus Russland, und nämlich aus dem Uralgebiet, gekommen. Diese Region ist nicht nur durch ihr Industriepotential, sondern auch durch ihre tiefen Traditionen der Steinschneidekunst bekannt. Der Ural, der Europa und Asien vereinigt, wird von alters her „Steingürtel Russlands“ genannt, die ganze Geschichte der Region Ural ist mit dem Bergbau verbunden. Deswegen ist es kein Wunder, dass eines der russischen Zentren der Steinschneidekunst gerade hier vor 300 Jahren entstanden ist und sich bis heute entwickelt.
Jedes Werk, welches in die Exposition „Sagen und Märchen in Meisterwerken Uraler Steinkünstler“ eingeschlossen ist, ist von den Künstlern ausschließlich mit der Hand und aus den Natursteinen natürlicher Farbtöne ausgeführt. Einige der Arbeiten sind ungewohnt groß für diese Art des Kunsthandwerkes: bis zu 75 cm hoch. Das Schaffen so eines Werkes ist ein kompliziertes, mehrstufiges Verfahren, welches von der Idee in ersten Modellen und der Auswahl der Steine bis zur gründlichen Bearbeitung alle Teile und bis zum Schleifen dauert – in einzelnen Fällen kann der Zyklus bis zu 10 Monaten in Einspruch nehmen.
Die zentrale Stelle in der Exposition nehmen russische Volksmärchen und Sagen ein. Über Volkskunstfiguren drückte das Volk immer seine tiefgehenden Vorstellungen von der Welt, Hoffnungen, Träume und Ängste aus. Während man sich mit Volks- und Autorenmärchen bekannt macht, kann man ins Innerste der Weltanschauung und Kultur des Landes vordringen. Umso mehr symbolisch ist, dass die Ausstellung „Sagen und Märchen in Meisterwerken Uraler Steinkünstler“ im Jahr der Literatur in Russland und im Jahr der Kultur in Liechtenstein stattfindet. Der Rückgriff an die Märchen und traditionelle Kunst vereinigt diese zwei für die ganze Welt aktuellen Themen.
Jedes Werk wird von einer ausführlichen Zusammenfassung in vier Sprachen begleitet, um dem Besucher zu helfen, in die Zauberwelt der Märchen und der Steinschneidekunst tiefer vordringen. Die Besucher können das hohe Niveau der Kunst Uraler Steinkünstler in Steinbearbeitung und das tiefgehende Verstehen der russischen traditionellen Kultur sehen.
Das Liechtensteinische Landesmuseum in Vaduz präsentiert als erstes die Serie „Sagen und Märchen in Meisterwerken Uraler Steinkünstler“ außerhalb Russlands.
Die Exposition ist im Liechtensteinischen Landesmuseum präsentiert
Den Preis „Schönste Bücher aus Liechtenstein 2015“ hat das Buch „Sagen und Märchen in Meisterwerken Uraler Steinkünstler“ gewonnen
Einen Einblick in die Exposition kann man im Liechtensteinischen Landesmuseum bis zum 18. Oktober 2015 bekommen.
In der heutigen Zeit blühen die neuen Medien. Computerspiele scheinen schon bei Kindern immer mehr die althergebrachte Vorlesekultur und das eigene Lesen zu ersetzen. Daher mag es vielleicht zunächst verwundern, dass ausgerechnet jetzt eine Ausstellung über Märchen in Steinskulpturen präsentiert wird. Es stellen sich vielleicht die Fragen: Brauchen wir eigentlich noch Märchen, und brauchen wir das kunstvolle Handwerk der Steinschneider?
Besonders intensiv entwickelte sich die Steinschneidekunst in Russland im Verlauf des 18. und 19. Jahrhunderts. Die aktive Erschließung des Uralgebietes, einer der eigenwilligsten Regionen Russlands und Ursprungsort seltener Gesteine, spielte dabei eine zentrale Rolle. Das namensgebende Massiv des Uralgebirges bildet eine natürliche Grenze zwischen Europa und Asien und eröffnet hinter sich das schier grenzenlose Sibirien. Die Geschichte dieser Region ist eng verbunden mit dem Bergbau, und so entwickelte sich auf Grund der immensen Vielfalt an Mineralien und Gesteinen auf ganz natürliche Weise ein großes Interesse an der Steinschneidekunst.
Im Abschnitt „Ausstellung“ sind alle Werke der Steinschneidekunst aus der Exposition „Sagen und Märchen in Meisterwerken Uraler Steinkünstler“ dargestellt.
Pratteln (BL) - Erstmals werden aus Stein gefertigte Meisterwerke aus dem Ural in der Schweiz ausgestellt. Die Skulpturen stellen Menschen, Tiere, Sagen- und Mythenfiguren mit lebensechtem Ausdruck dar. Basismaterial sind seltenen Gesteinsarten und Mineralien. Die Galerie Hermann Alexander Beyeler in Pratteln (BL) zeigt die Werke vom 3. Dezember 2015 bis 1. April 2016.
Am 8. Juli findet im Liechtensteinischen Landesmuseum in Vaduz feierliche Eröffnung der Ausstellung „Sagen und Märchen in Meisterwerken Uraler Steinkünstler“ statt.
Die Ursprünge der Uraler Steinschneidekunst gehen zurück auf die Epoche der Reformen von Peter I. dem Großen. Die Geschichte dieses Kunsthandwerks war in den dreihundert Jahren seines Bestehens eng verflochten mit westeuropäischen Traditionen der Edelsteinbearbeitung.
Das Steinschneidehandwerk ist eine bemerkenswerte Kunst: Auf der einen Seite ist der Steinschneidemeister ein Künstler im Sinne eines Schöpfers, der einem zunächst harten und formlosen Gegenstand Leben und neue Form verleiht. Andererseits besteht die zentrale Aufgabe des Meisters darin, dasjenige freizulegen und zu präsentieren, was bereits die Natur selbst geschaffen hat: Schönheit, Struktur, die Einzigartigkeit und den Charakter der Mineralien. Jedes Werk der Steinschneidekunst bedeutet einen Balanceakt auf eben jenem schmalen Grat zwischen der Rolle des Schöpfers und der des Vermittlers.
Das Buch wurde extra anlässlich der Ausstellung, die am 23. März im Liechtensteinischen Landesmuseum eröffnet worden ist, vorbereitet: Der Leser kann alle Steinskulpturen der Exposition im Katalog finden.
Der Internet-Videokanal Roomple hat die Werkstatt „Swjatogor“ besucht und einen Film darüber, wie die Steinkünstler die Werke aus Stein schaffen, gemacht.
Die Ausgabe in vier Sprachen kann man im Liechtensteinischen Landesmuseum in Vaduz kaufen.
Die Ausstellung „Sagen und Märchen in Meisterwerken Uraler Steinkünstler“ präsentiert ausgewählte Skulpturen zum Thema Märchen, mythologische Figuren und epische Helden. Die Folklore ist seit Alters her bis zum heutigen Tage ein wichtiger Teil der russischen Kultur. Schriftsteller und Künstler schöpfen aus den Volksüberlieferungen ihre Motive, und die russische Sprache ist reich an Bezügen zu den Figuren und Erzählungen, die jeder aus der Kindheit kennt.